Double Feature: Buster Keaton 

The Goat
(Der Sündenbock)
USA, 1921, 23 Min.
Regie:
Buster Keaton & Malcolm St. Clair

 

Seven Chances (Sieben Chancen)
USA, 1925, 57 Min.
Regie: Buster Keaton

 

Musik: Axel Goldbeck und das Cinematografische Orchester

Sonntag 27.10.2024 | 17:00 Uhr | Rudolf-Oetker-Halle


 

Bereits als Kleinkind mit seinen Eltern als »The Three Keatons« auf der Vaudevillebühne lernte Buster Keaton die harten Regeln des Showgeschäfts. Gelacht wurde, wenn sein Vater den kleinen Jungen auf der Bühne herumschleuderte und im Publikum zu Fall brachte. Der Junge lernte, die Stürze (»Buster«) mit stoischer Miene zu ertragen und mit akrobatischem Können wirkungsvoll auszugestalten, was das Gelächter sehr beförderte.

Neben Charles Chaplin und Harold Lloyd ist Buster Keaton der Dritte in der Trias der bedeutendsten Stummfilmkomödianten des Stummfilms. In seinen Filmen entwickelt Keaton das »Stoneface« unter dem »Porkpie« genannten flachen Filzhut, das die Demütigungen des Lebens anscheinend unbewegt erträgt, zum Markenzeichen. In dem Double Feature The Goat und Seven Chances ist er in seiner Paraderolle, der des jungen, ungeschickten Mannes zu sehen, dem das Leben nur Knüppel zwischen die Beine zu werfen bereit ist, der jedoch sein Schicksal wendet – und am Ende immer das schönste Mädchen kriegt.

Neben dem scheinbar unbewegten Mienenspiel, das alle Gefühlsregungen in den Augen ausdrücken konnte, ist der nach James Agee »stummste aller Stummfilmkomiker« auch ein Genie der Flucht und Verfolgungsjagd. Die wohl eindrucksvollste zeigt Seven Chances, indem Hunderte wutschnaubender, heiratswilliger Bräute in vollem Ornat den Millionär und Heiratsschwindler Jimmie durch die Straßen von Los Angeles verfolgen, bis sie von einer von ihm unabsichtlich hervorgerufenen Geröll-Lawine gestoppt werden – und Jimmie doch noch die Richtige bekommt.

Mit den Spezialisten für Tempo und Swing: Axel Goldbeck und seinem Cinematografischen Orchester.