Halloween-Special:
Häxan (Hexen)

SWE 1922, 107 Min.
Regie und Drehbuch:
Benjamin Christensen

mit Maren Pedersen, Clara Pontoppian, Elith Pio

Musik:
Brüder Selke, Cello und Klavier

Donnerstag, 31.10.2024 | 20.00 Uhr | Lichtwerk 


Hexensabbat, Folterkammer, Streckbank, Pranger, Scheiterhaufen: Als Halloween-Special ein semi-dokumentarische Horrorklassiker über die Hexenverfolgung. Aufgrund seiner expliziten Darstellungen von Gewalt und Nacktheit löste Benjamin Christensens Film Häxan nach seiner Uraufführung in Schweden internationale Proteste aus, in dessen Folge der Film zensiert und verstümmelt wurde. Erst als er 1941 durch seinen Regisseur erneut in die Kinos gebracht wurde, war auch im Ausland die Originalfassung zu sehen.

Benjamin Christensen setzt sich mit der Behandlung von Hexen über die Zeit und dabei vor allem mit Hexenverfolgung, Geisterbeschwörungen und Heiligenvisionen auseinander. Er zeigt, wie Hexen geheimnisvolle Mixturen brauen oder Menschen verhexen, wie ihnen der Prozess gemacht wird und sie schließlich gefoltert und getötet werden. Mit seinen Spezialeffekten, Animationstechniken und einer expressionistischen Ästhetik, die Gothic-affinen Zeitgenoss:innen bis heute schaurig-schönes Gänsehautfeeling verschafft, ist der Film ein zu Unrecht fast vergessenes Meisterwerk. Sich selbst gab der Regisseur und Drehbuchautor Christensen übrigens die Rolle des Teufels …

Doch jenseits alles Kalküls mit Spektakel und Tabubruch ist Häxan ein Aufklärungsfilm und zugleich eine wütend-entrüstete Anklage gegen die Frauenfeindlichkeit in der Gesellschaft bis in die damalige Gegenwart.

Die Brüder Selke »erforschen Texturen – knarrende Streicher, geschlagenes Holz, –  (…) mit der Intensität eines Horrorfilms.«

John Lewis, The Guardian