Phantom
D 1922, 117 Min.

Regie: Friedrich Wilhelm Murnau

Mit Alfred Abel, Aud Egede Nissen, Lil Dagover, Lya de Putti

Begleitung: Bielefelder Philharmoniker

Komposition:
Robert Israel

Dirigat:
Bernd Wilden

Freitag 04.11.2022 | 20:00 Uhr | Rudolf-Oetker-Halle


»Phantom«

Die Geschichte einer amou fou: Der Bücherwurm und Möchtegern-Dichter Lorenz Lubota wird von einer Pferdekutsche angefahren. Verwirrt und verstört verliebt er sich in die schöne Fahrerin, jagt ihr wie einem Phantom nach und verliert sich mehr und mehr in eine surreale Traumwelt. Sein Wahn macht ihm zum Betrüger und Einbrecher, doch Rettung naht in Gestalt der Buchbindertochter Marie …

Zwischen räudiger Arbeiterwohnung und der schäbigen Eleganz des Kleinbürgertums siedelt Murnau sein Drama an, das der objektivierten Wirklichkeit die subjektive Wahrnehmung des Protagonisten mit seinen rauschhaften Stimmungsmomenten entgegensetzt, die in einem »taumelnden Tag« kulminieren. Ernst Ulitzsch erkannte: »F. W. Murnau, diese stärkste Hoffnung unter der Generation junger Regisseure, hat, nach Entwürfen von Hermann Warm, den szenischen Rahmen einfach und realistisch gebaut. … (Sein) eigentliches Talent beginnt in den Szenen, in denen er die hektische Phantasie eines Erschreckten, die Sinnestäuschungen eines halluzinierenden Gehirnes in Bilder umsetzt und leblose Dinge sich manifestieren lässt. So war die dem Lorenz Lubota nachlaufende Straße einer der stärksten Eindrücke, die man seit langem im Film empfing.« (Film-Kurier, 1922)